Fahrsicherheitstraining im Tannheimer Tal
Eine Weiterführung des Events ist für 2023 vakant und damit nicht gesichert.
Radfahren ist Jedermann Sport und wie der Name es schon sagt, kann es auch jeder!
Was sich im ersten Moment als logisch und einfach anhört, wird im zweiten Moment schnell zu einer Gefahr oder zumindest zu einem Spaßkiller. Ganz klar, wer sich ein Rennrad kauft, möchte sich sportlich betätigen und in seiner Freizeit die tolle Natur kennenlernen. Das Rad ist in den seltenen Fällen eine günstige gebrauchte Anschaffung. Wer glaubt ein gutes Rad zu besitzen bedeutet gleichzeitig die uneingeschränkte Sicherheit und Beherrschung zu besitzen, liegt eindeutig falsch. Bevor ich ein wenig auf die Themen eines Fahrsicherheitstrainings eingehe, sei noch angemerkt, dass dies alle Arten von Radfahrern betrifft. Wer von uns hat nicht schon den E-Biker mit wackelndem Lenker gesehen, der Probleme hatte sich auf dem Rad zu halten? Alleine das Bremsen will und muss gelernt sein. (weiter unten geht es weiter)
Was letzten Ende geübt werden soll, ist nicht weit von den motorisierten Fahrzeugen entfernt. Wie schon erwähnt geht es ums Bremsen. Wer noch nicht richtig gebremst hat, wird dies auch nicht in einer Gefahrensituation tun oder noch schlimmer er wird kopfüber über den Lenker schlagen und im schlimmsten Fall über eine Böschung in Vergessenheit geraten. Die Diskussion über Scheibenbremsen, ja oder nein, gehe ich bewusst aus dem Weg. Jede Art der Bremse hat bei richtiger Einstellung und Nutzung genügend Potenzial, um Sicherheit auszustrahlen. Richtiges Bremsen ist keine Sache des Materials, sondern des Anwenders.
Gut geeignet zum Üben sind Parkplätze, die am Wochenende meist leer bleiben, wie zum Beispiel die von Baumärkten oder Lebensmitteleinzelhändlern. Am Einfachsten geht es, indem man erst einmal einen rechteckigen Kurs absteckt um beschleunigen und Kurvenfahren zu trainieren. Wenn ihr mit mehreren Fahrern seid, dann auch gerne ein Ausscheidungsfahren simuliert werden. Das bringt Spaß und Schnelligkeit. Die Kurven werdet ihr Schritt für Schritt immer schneller anpacken und die Blicke bereits in der Kurve wieder auf die folgende gerade Strecke richten. Es folgt das Bremstraining, hartes Beschleunigen und schnelles Bremsen ist angesagt. Ist die Vorderradbremse zu hart eingestellt, hebt sich schnell das hintere Rad an und damit steigt leider auch das Sturzpotential. Daher nur so fest einstellen, dass die Bremse bei vollem Zug und Krafteinsatz das Lenkerband nicht berührt. Dies immer im Stand testen und einstellen oder einstellen lassen. Die meisten Bremsen stehen immer zu hart. Hebt sich beim Bremsen der Hinterreifen an, sofort Bremse lösen und wieder anziehen. Vorne sind ca. 60% Bremsleistung vorhanden und hinten 40%. Auch hier gilt langsam mit dem Üben anfangen, um schnell zu lernen, wie sich das Bike im Gefahrfalle verhält. (Weiter unten geht es weiter)
In der nächsten Übung wird Geschicklichkeit und der Gleichgewichtssinn trainiert. Dazu wird einfach eine Trinkflasche auf den Boden abgestellt und wieder aufgehoben und in den Trinkflaschenhalter gesteckt. Das Fahren in Gruppen erfordert diese Geschicklichkeit als notwendiges Muss. Marcel Wüst sagt dazu, jeder der es nicht hinbekommt, sollte Gruppenfahren für sich und die anderen Sportler ausschließen. Wer es noch nie gemacht hat, wird merken, dass es einiges an Übung braucht, bis der Griff in die Tiefe auch wirklich sitzt. Das hinstellen der Falsche ist eine Note schwieriger als das abstellen. Daher ruhig Geduld mitbringen und üben, üben, üben.
Die Sprungtechnik ist die nächste Hürde, die zu nehmen ist und wird immer dann angewandt, wenn es um Gegenstände, Straßenbelagschaden oder um zum Beispiel einen abgesenkten Bordstein handelt. Die richtige Technik kann Stürze verhindern.
Als nächste Übung gibt es ein gemeinsames Fahrsicherheitstraining, dazu sucht man sich einen zweiten Fahrer, und legt jeweils der rechte und linke Arm um die Schultern. Ein Bild sagt mehr als 100 Worte - Siehe dazu das Bild 2 :-). Danach fährt man gemeinsam langsam um Gegenstände oder Kurven herum. Das Vertrauen und der Gleichgewichtssinn sowie auch die Radbeherrschung wird trainiert.
Das hier beschriebene Training ist die absolute Grundlage, reicht aber aus, für sich selber festzustellen, wie sicher der Umgang mit dem eigenen Fahrrad ist. Da lesen einfacher ist und das Machen schwerer ist und es manchmal auch der notwendigen Erklärungen bedarf, geht meine Empfehlung auf ein professionelles Fahrsicherheitstraining heraus.
Im Tannheimer Tal wird es angeboten und für ca. 15-20€ ist es auch schon bezahlt. Dabei wird die Sicherheit zum kleinen Preis mit Ex-Profi Marcel Wüst erkauft. Neben dem Training bleibt auch der ein oder andere Witz im Gedächtnis. Marcel ist eine Kölner Frohnatur und lebt für den Radsport. Jeder Lizenzfahrer würde nie auf die Strecke gehen, ohne ein spezielles Fahrtraining absolviert zu haben. Angebote sind vorhanden und manchmal so nah wie im Tannheimer Tal.
Abschließend der Hinweis, das ich auch erst nach 25 Jahre Rennradsport diese Erkenntnis erlangt habe. Diese Hauptseite hat daher ihren Nutzen und Zweck. Das Üben mache ich leider immer noch zu selten aber häufiger als jemals zuvor. Sie dazu auch folgende Hauptseite: GCN Videos zur Fahrsicherheit GCN Videos Werkstatt