Koeln-Schuld-Frechen
Austragungstag: 23.03.2012
In den mittlerweile 9 Jahren, wo ich immer wieder mehr oder weniger Updates zu dem Radsportgeschehen aus der Umgebung der Eifel einspiele, hat das Radrennen Köln Schuld Frechen bislang leider keine Bedeutung gespielt. Ich könnte sagen, die Umständen haben es nicht zugelassen. In diesem Jahr konnte es nicht besser sein, sich auch einmal um dieses Rennen zu kümmern. Ich bin nicht direkt in die Eifel gefahren, sondern hatte die erste Schnittstelle mit dem Rennen im Kreis Bergheim bei Erftstadt. Kurz darauf konnte ich die ersten Eliteklassen sehen. Mit mir gemeinsam waren erfreulicherweise sehr viele Radsportkameraden unterwegs, die auch das Wetter mit fast 20 Grad zur Rennatmosphäre genossen haben werden. Die Fahrerfelder waren von enormer Größe geprägt. Kaum einmal gab es einen Einzelfahrer, somit war für die Zuschauer schnell klar, dass die Entscheidung nicht in der Eifel gefallen war und die letzten 30 Kilometer noch viel Spannung mit sich gebracht haben müssen.
Sieger wurde in diesem Jahr in der Elite A-Klasse Michael Kurth vom Team Eddy Mercks Indeland. Im Rennen der Klassen B und C gewann der ehemalige Milram-Profi Dominik Roels, der seit diesem Jahr beim Team Hed powered by Staps wieder verpflichtet wurde.
Bei den Frauen war Martina Goss vom Team Nutrixxion stärkste Rennfahrerin. In der Junioren-Klasse siegte Jan Brockhoff vom RSC Hildesheim.
Auch wenn das Radrennen Köln-Schuld-Frechen nicht den Bekanntheitsgrad der wirklich großen Rennen hat, so hat es eine bereits sehr lange Tradition. Erstmalig ausgetragen wurde es im Jahr 1919 und fand in diesem Jahr in der 61 Auflage statt. Wie der Name es schon sagt, wird vor den Toren Kölns gestartet und im schönen Eifeldorf Schuld eine Kehrtwende gemacht. Dabei ist Start und Ziel in Frechen und nicht mehr Köln, da es sich als sehr schwer und aufwändig herausgestellt hat, die Innenstadt von Köln autofrei zu schalten. Die Frechener Einwohner haben somit die ca. 1400 Rennradfahrer für sich alleine. Wie eigentlich schon alle Radrennen in Deutschland hat auch dieses Traditionsfernen Schwierigkeiten mit Sponsoren und stand auch in diesem Jahr auf der Kippe. Das es dann schließlich doch in der gewohnten Form stattfinden konnte, ist mit Sicherheit eine tolle Leistung des RC-Adlers, der sich schon seit dem Jahr 1952 für dieses Rennen verantwortlich fühlt.
Abschließend möchte ich festhalten, dass jedem Zuschauer schnell bewusst geworden ist, dass Köln Schuld Frechen mehr als nur ein kleines schnell vorbeirauschendes Radrennen ist. Ein guter Mix aus Tradition und erstklassiger Organisation geben jedem das Gefühl, dass es auch in den nächsten Jahren stattfinden muss. Der Radsport lebt.