Rund um Düren 2019
86. Eliterennen "Rund um Düren" am 07.04.
"Halte dich mehr rechts, damit du nicht abgedrängt wirst, bleib dran."
Mit diesen Worten schallte es durch die Innenstadt von Kreuzau, als ein Vater aus seinem Sohn in führender Position das letzte Quäntchen Kraft vor der letzten Runde herausholen wollte. Es spielte dabei keine Rolle, dass der junge Sportler für die U13 Klasse gestartet war. Förderung heißt beim RSV-Düren immer Jugendarbeit. Somit ist es nicht überraschend, dass es gleich drei Schülerklassen am Renntag mit der Kategorie U11, U13, U15 gab. Wie bei vielen anderen Sportarten, hat auch der Radsport ein Nachwuchsproblem. Die Dürener schaffen eine herzliche Umgebung für junge Rennrad begeisternde, indem sie ihr Rennen als Motivation zum Aufbau auf sie ausrichten. Der mit 1,1 Kilometer recht kurze Rundkurs war aber völlig ausreichend sportliche Höchstleistungen zu zeigen. Die Zuschauer waren sichtlich begeistert.
Neben der Jugend und Eliteklassen gab es in diesem Jahr erstmalig ein Hobbyrennen. Laut Medien wurde darüber informiert, dass auch E-Bikes mitfahren dürften. Bei der Geschwindigkeit der ca. 15 Teilnehmer dürfte es den Akkus der Räder aber wohl zu heiß geworden sein :-). Das Fahrerfeld bestand somit nur aus Sportradfahrern. Ein Konzept, das für die Zukunft Potenzial bietet, da die einheimischen Zuschauer viel Aktion auf der Strecke erlebten.
Lange schon wartete das Team Mini vom RSV-Düren auf den ersten Heimerfolg. Das Jahr 2019 sollte genau diesen bringen. Mit Matthias Bertling 1. Platz und Yannic Distel auf Platz 3 kamen gleich zwei Fahrer bei den Amateuren auf das Podest. Das ist einmalig für das seit 10 Jahren bestehende Team. Bei der im März stattfindenden Vorstellung beim ortsansässigen Händler hatte Sven Rehbein über das Potenzial seiner Mannschaft gesprochen und zu Recht geschwärmt.
Nachdem die meisten der 800 Fahrer von Jugend, Amateure und Senioren im Ziel waren, fehlte noch der Höhepunkt mit dem Einlauf der Elite Klasse der Amateure. Die etwas über 6 Kilometer lange südliche Umrundung von Kreuzau ist schon seit Jahren das große Finale des Rennens und immer wieder für eine Überraschung gut. Die Eifel erschaffte eine Ausreißergruppe, die in Kreuzau wieder zusammengeschlossen wurde. Somit war es nicht verwunderlich, dass am Ende mit dem Sprinter Robert Jägeler (Team P&S Metalltechnik) kein Bergspezialist gewonnen hat. Das Tempo auf der Strecke war so hoch, das größere Ausreißversuche keine Perspektive erlangen konnten. Das Team P&S Metalltechnik zeigte sich aber auf dem gesamten Kurs als sehr stark. Der Doppelerfolg ist ein Ergebnis harter Arbeit. Dieser holte John Mandrysch gefolgt von Mika Heming (Team Dainer Akkon).
Düren darf sich sehr froh schätzen, einen Verein wie den RSV als Mitglied für den professionellen Radsport ansässig zu haben. Kann ein Verein in dieser Größenklasse mehr erreichen? Mit Sicherheit! Am Renntag wurde bekannt, dass es Gedanken zur Austragung der deutschen Meisterschaft gibt. Diese findet immer eine Woche vor der Tour de France statt. Als kritisch dürfte sich aber die Sponsorensuche darstellen. Es müssten gut und gerne mindestens 200.000 Euro organisiert werden. Egal wie es kommen mag, „Rund um Düren“ bleibt ein Highlight im Sportjahr des Kreises. Da das Wetter mitspielte, waren Zuschauerrekorde in Kreuzau garantiert. Gewonnen hat der Sport, nein der Radsport. Die Hoffnung bleibt, dass besonders viele der anwesenden Personen, dies als Ansporn sehen, das Fahrrad aus der Garage zu holen. Allen Beteiligten sei gedankt.