Rund um Düren 2017
84. Rund um Düren am 23.04.2017
"Ein Radrennen, das nicht für Ausreißer-Gruppen gemacht wurde"
Die 84. Auflage von Rund um Düren sollte auch in diesem Jahr wieder im Massensprint enden. Lange vor der Ankunft in Düren-Kreuzau sprach der Ansager von einer 30 köpfigen Fahrergruppe, die sich auf den Weg zum fünf maligen Rundkurs vor dem Zieleinlauf machte. Die letzten gut 30 Kilometer bringen immer wieder Überraschungen, die gerade für Ausreißer in den letzten Jahren nicht von Glück überschattet waren.
Der RSV-Düren war auch in diesem Jahr wieder der Ausrichter und konnte alle Teilnehmerplätze belegen. Als Neuigkeit durften die Ausrichter verkünden, das die Bundesliga erstmalig in Düren in die Saison startet. Es dürften wohl mehr als 600 Radfahrer in den verschiedenen Eliteklassen A, B und C am Start gewesen sein. Zusätzlich waren auch wieder die Jugendklassen U13, U15, und die U17 mit dabei. Nicht jede Altersklasse verbringt das Radrennen in Kreuzau auf dem flachen Rundkurs, gerade die Älteren Nachwuchsfahrer, (U17), müssen auch schon auf den anspruchsvollen Kurs durch die Eifel, den die Eliteklasse standardmäßig auf den gut 150 Kilometern besucht und zweimal nacheinander durchfährt.
Die Temperaturen waren wie im letzten Jahr sehr verhalten und kratzen an der lediglich 10 Grad Marke. Dafür war es trocken, mit ein wenig Sonne.
Der Sieger im Rennen der "Rennen 4.1. Kategorie: 3.5, Klasse(n): KT und A-/B-/C-Klasse" wurde Leon Rhode (Team Development Team Sunweb) gefolgt von Konrad Geßner (Team Rad-net Rose) und schließlich Christopher Hatz (Team Lotte - Kern Haus).
Das Radrennen ist nicht nur für angereiste Sportler interessant, sondern bietet auch den vom RSV-Düren ins Rennen geschickten "Team Mini" von BMW-Horn eine gute Kulisse für Erfolge. Das starke Fahrerfeld schaffte keinen Raum für Erfolge in der Kategorie 3.5, wo die Konkurrenz fast auf dem Anspruch eines Profis fährt. Der Wunsch sich zu zeigen, ging leider nicht in Erfüllung.
Trotzdem, das Erreichte ist aller Ehren wert, besonders der 3. und 5. Platz von Nick Runia und Christian Dörfler im "Rennen; 1.1 Kategorie: 3.7, Klasse(n): Männer C-Klasse" waren ein wahrliches Highlight.
Noch eine Stufe höher auf dem Podest ging es für Matthias Bertling, der im "Rennen: 1.2, Kategorie: 3.31, Klasse(n): Männer A-/B" auf dem zweiten Rang gelandet ist. Der siebte Platz von Volker Bolte geht bei diesen Traumergebnissen fast schon verloren. Das der 2. Vorsitzende des RSV Düren, Sven Rehbein, in der Seniorenklasse den 2. Platz belegte, hat nicht nur ihn selber überrascht.
Bei diesen Platzierungen muss die Frage gestattet sein, "wann ein eigener Fahrer ein Rennen gewinnen wird"? Bei den Verantwortlichen des Dürener Radsportvereins wird die Trauer über den verlorenen Gesamtsieg nur kurz gewesen sein. Heutzutage ist es nicht mehr einfach, Spitzensport außerhalb vom Fußball zu organisieren. Es bleibt ein Kampf um Sponsoren und Organisatoren. Das Rennen in Düren lehnt sich gegen diesen Trend auf und zeigt, das der Radsport im Kreis lebt und hoch aufgehangen ist. Ein Frühjahr ohne dieses tolle Event ist fast nicht zu denken. Genossen haben es freilich die Kreuzauer Bürger, die neben einem verkaufsoffenen Sonntag in der Fußgängerzone auch in der Außengastronomie gute Plätzen zum genießen einnehmen konnten. "Rund um Düren" steht seit 1910 im Programm der Radrennbücher, dass nur "Rund um Köln" vor den Dürenern an den Start gegangen ist, dürfte den wenigsten bekannt sein. Das zweit älteste Radrennen Deutschlands kommt aus Düren!
Vielleicht hat der ein oder andere Zuschauer Lust auf Radsport bekommen und wird mit seinem Interesse dazu beitragen, dass einer der schönsten Sportarten wieder etwas mehr im Gespräch bleiben wird. Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn dieser Artikel ebenso ein wenig dazu beiträgt. Ein Grund mehr einmal im Jahr unter die Autoren zu gehen.
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